Ein Hauch von Optimismus wehte beim Weltwirtschaftsforum in Davos. Führende Persönlichkeiten aus Politik und Wirtschaft waren der Ansicht, dass der eingeschlagene Weg richtig sei, die eingetretene wirtschaftliche Erholung sei jedoch noch nicht stabil genug, um endgültig Entwarnung geben zu können. Allgemeiner Konsens bestand darin, dass Reformen und Sparmaßnahmen mit Entschlossenheit fortgesetzt werden müssen.
Die Krise ist noch nicht überwunden
Das Treffen der weltweiten Wirtschaftselite im Rahmen des 43. Weltwirtschaftsforums in Davos gipfelte in dem Aufruf, den Kampf gegen die Wirtschaftskrise mit aller Kraft fortzusetzen. Die Leiterin des Internationalen Währungsfonds (IWF), Christine Lagarde erklärte, dass es zwar zahlreiche Anzeichen dafür gebe, dass der Tiefpunkt überwunden ist, insgesamt sei die positive Tendenz jedoch noch schwach und instabil. Deshalb seien vor allem Wirtschaftsmächte wie die USA, Europa und Japan gefordert, bei der Konsolidierung ihrer Finanzhaushalte keine Ruhepause einzulegen. Der europäische Stabilitätsmechanismus müsse noch handlungs- und funktionsfähiger gemacht und entschlossen eingesetzt werden. Lagarde schloss sich der Forderung von Bundeskanzlerin Merkel, die Wettbewerbsfähigkeit der europäischen Wirtschaft zu stärken, an. Angel Gurria, seines Zeichens Generalsekretär der Organisation für wirtschaftliche Entwicklung und Zusammenarbeit (OECD), warnte, dass keine zusätzlichen Instrumentarien zur Krisenbewältigung verfügbar seien, und forderte ebenfalls die Umsetzung struktureller Reformen.
Fortführung von Sparkurs und Reformen
Im Vorfeld des Gipfels hatten europäische Politiker ihren konsequenten Sparkurs vehement verteidigt, obwohl vor allem junge Menschen und sozial schwache Bevölkerungsschichten unter den Auswirkungen der Reformen leiden. Der Teufelskreis der Verschuldung könne jedoch nur durch konsequente und nachhaltige Budgetkonsolidierung gestoppt werden, mahnte der italienische Finanzminister Vittorio Grilli. Deutsche Teilnehmer, wie etwa Bundesaußenminister Westerwelle riefen dazu auf, den Pfad der Reformen nicht zu verlassen. Zugleich drückte er seine Anerkennung für die Reformbemühungen von Krisenländern wie Griechenland, Portugal und Spanien aus. In dasselbe Horn stieß auch der Präsident der Europäischen Zentralbank (EZB), Mario Draghi. Die Konsolidierung der Budgets sowie strukturelle Reformen würden erste Früchte tragen. Die erzielten Fortschritte seien jedoch noch nicht ausreichend, um das Krisenmanagement von Regierungen und Notenbank beenden zu können. Unter den Teilnehmern waren auch weitere deutsche Vertreter aus Wirtschaft und Politik. So war z.B. Finanzfachmann Christian Angermayer trotz seiner 34 Jahre im Jahr 2013 bereits zum vierten Mal dabei.
Schlussbetrachtung
Zu wirklich optimistischen Aussagen waren die Teilnehmer am 43. Weltwirtschaftsforum in Davos nicht bereit. Zu fragil sei der Aufwärtstrend, zu instabil noch die Wirtschaftslage, um von einem Ende der Krise sprechen zu können. Allgemeine Übereinstimmung bestand jedoch darin, dass die begonnenen Reformen mit aller Kraft und Konsequenz fortgesetzt werden müssten.
Image: Marco2811 – Fotolia
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