Blasenschwäche oder Harninkontinenz ist sowohl bei Männern als auch bei Frauen ein verbreitetes Leiden. Der plötzliche unfreiwillige Harnverlust kann die Lebensqualität stark beeinträchtigen. Es gibt jedoch verschiedene Behandlungsmethoden, die Blasenschwächen verbessern oder sogar beseitigen können. Die Therapie wird immer je nach Stärke der Symptome, Ursachen und Lebensumständen auf den einzelnen Patienten abgestimmt.
Physiotherapie und Verhaltensänderung
Bei zahlreichen unter Blasenschwäche leidenden Patienten lindert Beckenbodengymnastik die Symptome, indem sie die Muskeln des Beckenbodens stärkt. Das Training wirkt erst nach längerer Zeit und regelmäßiger Durchführung. Kurse können Sie bei Physiotherapeuten, aber auch im Fitnesscenter oder Sportverein belegen. Doch auch zuhause auf der Couch können Sie etwas tun – Sie finden Hinweise zur Beckenbodengymnastik für Frauen auf der Webseite von Tena.
Auch eine Verhaltensänderung kann gegen Harninkontinenz helfen. Diese besteht aus einem zusammen mit Ihrem Arzt ausgearbeiteten Blasentraining, welches feste Zeiten für Toilettengänge, geeignete Trinkmengen und passende Getränke beinhaltet. Häufig wird Inkontinenz durch Übergewicht begünstigt. Eine gesunde Gewichtsabnahme, die über längere Zeit mit Hilfe einer ausgewogenen Ernährung und einem regelmäßigen Bewegungsprogramm erfolgt, kann die Symptome einer Blasenschwäche lindern. Beachten Sie, dass Nahrungs- und Genussmittel wie Kaffee, scharfe Gewürze und Nikotin die Blase reizen.
Medikamentöse und operative Behandlungsmethoden
Einige Arzneien können die Inkontinenz verschlimmern und sollten durch den Arzt abgesetzt oder durch geeignetere Medikamente ersetzt werden. Wenn in schweren Fällen von Blasenschwäche physiotherapeutische und verhaltensändernde Maßnahmen nicht mehr helfen, kann der Arzt medikamentöse Therapien verordnen. Die meisten Medikamente gegen Harninkontinenz wirken allerdings erst nach längerer Einnahmedauer und können schwerwiegende Nebenwirkungen verursachen. Sollte durch die Medikamente keine gewünschte Wirkung erzielt werden, ist eine Behandlung mit Botulinumtoxin möglich, welches in den Blasenmuskel gespritzt wird. Operative Maßnahmen werden bei Inkontinenz nur durchgeführt, wenn alle anderen Therapiemöglichkeiten versagen. In schweren Fällen ist das Einsetzen eines künstlichen Schließmuskels möglich. Bei Frauen kann die Harnröhre stabilisiert werden, indem sie mit Silikon oder Kollagen umspritzt wird. Eine weitere Methode ist die Schlingen-OP, bei welcher die Harnröhre durch ein Kunststoffband gestützt wird.
Blasenschwäche lindern – Lebensqualität verbessern
Gegen Blasenschwäche können Sie selbst etwas tun, indem Sie abnehmen, sich gesund ernähren und Ihr Verhalten ändern. Ärzte und Therapeuten helfen Ihnen mit Therapien wie Beckenbodentraining, Medikamenten und operativen Behandlungsmethoden.
Bildquelle: flashpics – Fotolia
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