Eine in der Arztsprache auch als Neuritis bezeichnete Nervenentzündung ist eine entzündlich-degenerative Veränderung der Nerven. Die Entzündung findet am peripheren Nervensystem statt oder an Nerven, die den Nervenzellensammlungen im Gehirn entspringen („Hirnnerv“). Die Entzündungen können in einzelnen Körperteilen oder im ganzen Körper vorkommen. Je nachdem, wie viel Nerven betroffen sind, wird von einer Polyneuritis (Mehrere Nerven sind betroffen) oder einer Mononeuritis (Nur ein Nerv ist betroffen) gesprochen.
Die Ursachen einer Neuritis
Als häufigste Ursachen einer Neuritis gelten toxische Stoffe, etwa körpereigene Gifte, aber auch Alkohol, Viren, Bakterien und Mikroorganismen. Es gibt auch Nervenentzündungen, die ohne eine Erkrankungen oder Vergiftung entstehen. Sie sind meist Folge einer Fehlernährung oder von Durchblutungsstörungen.
Die Symptome von Nervenentzündungen
Bei Nervenentzündungen können eine ganze Reihe von Symptomen auftreten: Sie reichen von diffusen Empfindungsstörungen wie Kribbeln, Zuckungen über Nervenschmerzen („Neuralgien“) bis hin zu Funktionsstörungen der Muskeln und Taubheits- und Lähmungserscheinungen. Auch Hautstörungen können vorkommen. Heftigkeit, Lokation und Ausmaß der Beschwerden sind häufig von der Ursache und davon, welche Nerven betroffen sind, abhängig. Starke Schmerzen können die Bewegung des betroffenen Patienten unter Umständen stark einschränken. Als besonders heftig wird der blitzartig einschießende Schmerz geschildert, der im Gesicht auftreten kann („Trigeminusneuralgie“).
Nervenentzündungen behandeln – mit Medikamenten und Therapien
Arznei und Therapieformen: Nervenentzündungen behandeln Ärzte zumeist mit Antibiotika und entzündungshemmenden Medikamenten – manchmal werden auch Schmerzmittel eingesetzt.
In bestimmten Fällen kommen auch Psychopharmaka zum Einsatz, oder eine Schmerztherapie wird erwogen. Zum weiteren Behandlungsrepertoire gehören eine örtliche Betäubung des betroffenen Bereichs ebenso wie eine Reizstrombehandlung oder Krankengymnastik. Ebenfalls erfolgreich sind unter Umständen auch alternative Behandlungsmethoden wie Akupunktur.
Wenn eine Stoffwechselerkrankung als Ursache für die Neuritis diagnostiziert wurde, ist eine Diät das Therapie-Mittel der Wahl. Und als buchstäblich letztes Mittel kann in besonders hartnäckigen Fällen eine Blockade des betroffenen Nervs die Schmerzen stoppen.
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