Paris (dpa/tmn) – Das Lächeln der Mona Lisa kostet 15 Euro, die Fahrt auf die Spitze des Eiffelturms 17 Euro und ein Kaffee 5 Euro: Wer in Paris Urlaub macht, muss oft tief in die Tasche greifen. Aber ist das zwangsläufig so?
Nicht unbedingt. «Es gibt viele Tipps, um die Hauptstadt zu besichtigen, ohne seinen Geldbeutel zu plündern», erklärt das Tourismusbüro von Paris. Und so erteilt es Ratschläge, wie Reisende die Stadt der Liebe besuchen können, ohne dafür ein kleines Vermögen auszugeben.
Kultur: Die Dauerausstellungen in den 14 städtischen Museen kosten keinen Eintritt. Dazu gehört das Haus von Victor Hugo an der Place des Vosges ebenso wie das Musée Carnavalet, das die Geschichte von Paris in einem beeindruckenden Stadtpalais im Marais-Viertel zeigt, sowie das Städtische Museum für Moderne Kunst.
Apropos Museum – da hat Michael Neubauer, Autor des Buches «Fettnäpfchenführer Paris», noch einen anderen Tipp: Am ersten Sonntag im Monat sind viele Nationalmuseen gratis zugänglich, also auch die Mona Lisa im Louvre. Für das berühmteste Lächeln der Welt gilt die Regel allerdings nicht zwischen April und September, wenn besonders viele Touristen nach Paris strömen. Doch auch in diesen Monaten gibt es eine Möglichkeit, relativ günstig in die Ausstellungen zu kommen, nämlich mit dem Museumspass. Der Pass ist für zwei, vier oder sechs Tage ab 42 Euro zu haben. «Man kann damit einen Extra-Einlass benutzen und vermeidet so das Schlange stehen», sagt Neubauer.
Wenn es stattdessen ein Theater oder ein Kabarett sein soll, hat das Tourismusbüro einen weiteren Tipp: einen der drei Kioske aufsuchen, in denen am Aufführungstag die Eintrittskarten billiger verkauft werden. Sie stehen an der Madeleine, vor dem Bahnhof Montparnasse und an der Place des Ternes, also überall dort, wo es ohnehin viel zu besichtigen gibt. An der Bastille-Oper sind jeden Abend anderthalb Stunden vor der Vorstellung 32 Stehplätze für fünf Euro zu haben.
Kaffee: Michael Neubauer kennt einen – zugegeben nicht ganz neuen – Trick, um den teuren Kaffee nach dem Museumsbesuch zu umgehen: «Einfach nicht direkt neben dem Louvre einkehren, sondern ein paar Straßen weiter laufen.» Da wird es dann schon billiger. «Und der Kaffee, der am Tresen getrunken wird, kostet auch weniger als ein Kaffee am Tisch.» Generell gilt: Unmittelbar in der Nähe bekannter Sehenswürdigkeiten sind die Preise für Touristen am höchsten. Es lohnt sich fast immer, ein paar Minuten zu laufen.
Essen: In der Hauptstadt der Haute Cuisine soll es nicht nur ein Kaffee mit Baguette sein, sondern auch ein schickes «Dîner». Das
Tourismusbüro rät als Alternative zum normalen Restaurant, in einer der Gastronomieschulen einen Tisch zu bestellen, wo der Kochnachwuchs ausgebildet wird. «Dort lernen die Küchenchefs der Zukunft anspruchsvolle Rezepte zuzubereiten, die eines Sternerestaurants würdig sind.» Der Preis für ein solches Essen am schön gedeckten Tisch liegt bei 15 bis 30 Euro. Das Glas Wein gibt es oft zum Selbstkostenpreis dazu.
Übernachtung: Hotelzimmer in Paris sind nicht gerade günstig. Bei 138 Euro pro Nacht lag im vergangenen Jahr der Durchschnittspreis laut dem Hotel Price Radar des Portals HRS. Für Familien und kleine Gruppen kann da eine Ferienwohnung den Geldbeutel schonen, wie Denise Urbach weiß: «In privaten Apartments befindet sich fast immer eine Küche, in der man sich morgens mit Croissant und Kaffee stärken oder abends ein gemütliches Abendessen zubereiten kann», sagt die Herausgeberin des Online-Reiseführers HelpTourists und deutsche Reiseführerin in Paris.
Wer es eher rustikal mag, kann in Paris auch campen, und zwar auf dem
Campingplatz Indigo, der gerade renoviert wurde. Die Anlage liegt im Bois de Boulogne an der Seine und bietet Mietfahrräder für die Fahrt in die Innenstadt. «Wer in einem Holzcottage zu viert übernachten will, zahlt zwischen 94 und 146 Euro», rechnet Urbach vor.
Transport: Für die Fortbewegung in Paris empfiehlt die Reiseführerin den Wochenpass Navigo Découverte, mit dem für 21,25 Euro die Tarifzonen eins bis fünf durchfahren werden können – Flughafentransfer und Ausflüge nach Versailles und ins Disneyland inklusive. Die Plastikkarte, die einmalig fünf Euro kostet und für die ein Passfoto benötigt wird, gilt allerdings nicht über ein ganzes Wochenende hinweg.
Verzichten können Paris-Besucher auf jeden Fall auf die teuren Touristenbusse, denn es gibt viele Linienbusse, die ohnehin an den Sehenswürdigkeiten entlangfahren und nur den Preis eines normalen Bustickets kosten. Michael Neubauer empfiehlt die Linien 21, 30, 69, 73, 87, 95 und 96. Der 30-er fährt bis zur Station Anvers, nicht weit von den Stufen zur Basilika Sacré-Coeur entfernt. Und wer die erklommen hat, wird mit einem Ausblick auf Paris belohnt, der genauso schön ist wie der vom Eiffelturm – aber kostenlos.
Kochschulen:
– École de Paris des métiers de la table, du tourisme et de l’hôtellerie, 17 rue Jacques Ibert, 75017 Paris, Tel: 0033/1/44091216, E-Mail: restaurant@epmtth.org
– Ecole hôtelière Jean Drouant, 20 rue Médéric, 75017 Paris, Tel.: 0033/1/56210102, E-Mail: blasco.gilles@gmail.com
– FERRANDI – L’Ecole Française de Gastronomie, 28 rue de l’Abbé Grégoire, 75006 Paris, Tel.: 0033/1/49542800, E-Mail: resaresto@ferrandi-paris.fr
Fotocredits: Daniel Thierry,Christine Longin,Marc Bertrand,Sarah Sergent,Paris Tourist Office,Marc Bertrand,Henri Garat,Paris Tourist Office
(dpa)
Kommentieren nicht möglich