Berlin (dpa) – Die Kleidungsstücke sind geeignet für Beruf und Alltag gleichermaßen: Eine rot-beige Wendejacke, eine schlichte, weiße Bluse, ein weit geschnittener Hosenrock. Die Business-Mode, die ein Studentinnen-Team der Hochschule für Technik und Wirtschaft (HTW) im Rahmen des Projekts «City Cyclists» entwarf und vorstellte, liegt optisch im Trend.
«Kleidung muss heutzutage für den ganzen Tag reichen, sowohl für’s Büro als auch für die Freizeit geeignet sein», sagte Monika Fuchs, Professorin am HTW-Fachbereich «Gestaltung und Kultur», bei der Vorstellung der Entwürfe. Das Studierenden-Projekt wird vom Bundesumweltministerium gefördert. Der Verkehrsclub Deutschland (VCD) will damit junge Menschen dazu motivieren, sich mit nachhaltiger Mobilität zu beschäftigen.
Fuchs leitete in den vergangenen vier Monaten das 21-köpfige Team aus den Studiengängen Modedesign und Bekleidungstechnik. «Wir haben festgestellt, dass mehr Frauen als Männer mit dem Rad zur Arbeit pendeln – es aber mehr fahhradtaugliche Mode für Männer gibt», sagte Laura Tihon. Daher verzichteten Frauen oftmals darauf, den Weg zur Arbeit radelnd zurückzulegen – keine möchte verschwitzt und verknittert im Büro ankommen.
Mit Anspruch an Aussehen und Funktionalität entwickelten die Studentinnen daher Mode, die sowohl fürs Büro geeignet als auch fahrradkompatibel ist. Und nicht nur nur das Design, sondern auch auf die Nachhaltigkeit wurde großer Wert gelegt. «Wir haben auf natürliche Textilien wie Hanf und Bio-Baumwolle zurückgegriffen, da sie robust und ökologisch sind», erklärte Studentin Lisa Mohr.
Zudem stecken allerhand modernste Technik sowie neuartige Textilien in den Entwürfen: In Stoffasern enthaltene Zuckermoleküle absobieren Schweißgeruch, Mikrokapseln aus Paraffin regulieren die Körpertemperatur. Schulterpolster mit Vibrationsalarm kommunizieren mit einer Navigationsapp und signalisieren die nächste Richtungsänderung. All das werde in Zukunft immer wichtiger, hieß es von Entwicklerseite.
Aber auch die Sicherheit kommt nicht zu kurz: In der Bluse sind bei Tageslicht nicht sichtbare Reflektoren vernäht. In ein Cape integrierte Displayfolie lässt sich vom Fahrradlenker aus steuern und dient auf dem Rücken sowohl als Bremslicht als auch als Blinker. Vor dem Hintergrund, dass es auf Berlins Straßen im Jahr 2015 ingesamt 738 Unfälle mit Radfahrern gab, sind das sinnvolle Komponenten.
Die Studentinnen wollen ihre Arbeit nun fortsetzen. Ein Ziel ist die Entwicklung von Hosen, die aktiv mitradeln. «Dort sind intelligente Drähte verarbeitet, die sich die individuellen Bewegungen des Trägers merken und unterstützen», erklärt Studentin Dominique Abu Namas. Vor allem älteren Menschen könne so das Radfahren erleichtert werden.
Fotocredits: Wolfgang Kumm
(dpa)
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