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Köln – Abbau von Aggressionen, Selbstverteidigung oder Selbstdisziplin – Kampfsport betreiben Menschen aus ganz unterschiedlichen Gründen. Mehr als 100 Kampfsportarten gibt es, und jede hat ihr eigenes Profil.

Was alle gemeinsam haben: Sie vereinen Fitness, Kunst, Selbstverteidigung und einen meditativen Aspekt, erklärt Klaus Härtel von der Yawara Sportschule Kiel. Es sind die Schwerpunkte, die Sportarten unterscheiden.

«Die persönlichen Ansprüche sind wichtig», sagt Kai Kirbschus vom Institut für Vermittlungskompetenz an der Deutschen Sporthochschule in Köln. Er teilt die Sportarten in vier verschiedene Gruppen ein: Kampfsport, Kampfkunst, Selbstverteidigung und Waffensport.

Zum Kampfsport zählen alle Sportarten, in denen getreten, geschlagen oder geworfen wird. Das sind zum Beispiel Boxen, Ringen, Judo, Karate oder Taekwondo. Diese Sportarten eignen sich für Menschen, die Körperkontakt und den direkten Zweikampf nicht scheuen und auch in Wettkämpfen antreten wollen. Sie gehören gleichzeitig zu den populärsten Kampfsportarten.

Deutlich weniger Körperkontakt gibt es bei den Kampfkünsten. Beim Tai-Chi, Aikido oder Kung-Fu steht die Choreographie im Mittelpunkt, nicht der Wettkampf. Diese Sportarten sind technisch und koordinativ besonders anspruchsvoll.

Zu den Sportarten zur reinen Selbstverteidigung zählen unter anderem Krav Maga und Jiu Jitsu. Diese Sportarten sind in den vergangenen Jahren sehr beliebt geworden. «Sportler machen hier schnelle Fortschritte», sagt Klaus Härtel.

Fechten oder Kendo sind Beispiele für den Waffensport. Dort wird meist mit Handwaffen wie Schwertern im direkten Zweikampf gekämpft. Schnelle Bewegungen und Taktik spielen hier eine große Rolle. Aufgrund der Waffe und der speziellen Kleidung sind die Waffensportarten in der Ausrüstung etwas teurer.

Eines haben alle Sportarten gemeinsam: Sie vermitteln ein besonderes Maß an Disziplin und Selbstkontrolle. «Kampfsport ist mehr als der Wettkampf auf der Matte», sagt Kirbschus. Denn abseits des Zweikampfes werden wichtige Werte vermittelt, Kampfsportart hat immer auch eine pädagogische Komponente.

Davon abgesehen schult Kampfsport aber natürlich auch den Körper. Meist werden Muskeln aus allen Bereichen angesprochen, allerdings mit unterschiedlichen Schwerpunkten: Ringer oder Judoka beispielsweise kämpfen gegen Widerstände und trainieren dabei besonders den Oberkörper.

Eine Altersgrenze für den Einstieg gibt es übrigens nicht. «In fast jeder Sportart gibt es Einsteigerkurse für jedes Alter», sagt Mark Buchholz, Trainer bei der Fight Lounge in Dortmund. In den Wettkampfsportarten wie Judo oder Ringen sollte jedoch bereits in der Kindheit anfangen, wer bei Turnieren mithalten möchte. Ein besonderes Maß an Fitness ist für die meisten Sportarten nicht nötig. «Wer gesund ist, kann nach seinen Vorlieben gehen», erklärt Buchholz. Auch mit körperlichen Problemen kann man eine geeignete Kampfsportart für sich finden.

Egal, für welche Sportart sich jemand dann entscheidet: «Man braucht eine gute Schule und einen guten Lehrer», betont Klaus Härtel. Aufgrund der schwierigen Technik sei es wichtig, seine Kampfsportart von Grund auf in der Gruppe zu lernen. Wer versucht, sich Judo oder Karate selbst beizubringen, kann sich schwer verletzen. «Kampfsport funktioniert nicht im Selbstversuch.» Härtel empfiehlt, sich im Vorfeld gut über die einzelnen Kampfsportarten und Schulen in der Umgebung zu informieren. Auch ein Probetraining ist sinnvoll, um die Sportart kennenzulernen.

Fotocredits: Ina Fassbender,Ina Fassbender,Ina Fassbender,Ina Fassbender,Ina Fassbender,Ina Fassbender,Ina Fassbender,Ina Fassbender
(dpa/tmn)

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