Bonn/Berlin – Ist es Kunstfell oder ein echter
Pelz? Vor dem Kauf ist es oft gar nicht so einfach zu unterscheiden, ob das Puschelfell am Pullover, an der Jacke oder auf der Mütze wirklich Kunstfell ist.
Eine
aktuelle Stichprobe des Deutschen Tierschutzbundes und der Organisation Vier Pfoten zeigt: Bei 44 von 49 Textilprodukten mit Echtpelz fehlte demnach die vorgeschriebene Kennzeichnung – bereits im Jahr 2016 fiel das Ergebnis ähnlich aus. Wie können Verbraucher also Kunstfell erkennen? Der Tierschutzbund gibt dazu folgende Tipps:
1. Das Fell anpusten: Starre Kunsthaare bewegen sich im Luftzug nicht so leicht wie echte Haare. Außerdem glänzt echtes Fell in der Regel stärker als ein Kunstpelz.
2. Das Fell auseinanderklappen: Ist im Untergrund Leder erkennbar, handelt es sich sehr wahrscheinlich um einen echten Pelz. Ist eine gewobene Textilstruktur sichtbar, handelt es sich um Webpelz. Ein Problem bei diesem Test: Teils werden echte Haare und künstliches Textilgewebe auch gemixt und miteinander vernäht.
3. Das Fell anzünden: Dafür sollte man ein kleines Büschel auszupfen – was aber natürlich nur geht, wenn man das Kleidungsstück schon gekauft hat. Riecht das verbrannte Fell nach Plastik und schmilzt es zu einem kleinen Klumpen, handelt es sich sehr wahrscheinlich um Kunstfell. Zerfällt es zu Asche, ist es vermutlich echter Pelz.
4. Das Fell im Labor untersuchen: Abschließende Sicherheit bringen nur genetische Untersuchungen – für den Laien ist das nicht machbar. Die Tierschützer empfehlen deshalb, ganz auf Fell- oder Pelzbesatz an Kleidungsstücken zu verzichten. Wollen Verbraucher Textilien kaufen, die unter fairen und umweltfreundlichen Bedingungen hergestellt wurde, können sie auch auf positive Labels achten. Der Bundesverband Verbraucher Initiative in Berlin nennt als Beispiele die Label GOTS, Naturtextil IVN zertifiziert Best oder das Fairtrade-Zeichen.
Fotocredits: Franziska Gabbert
(dpa/tmn)
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