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Paris – Die Pariser Haute-Couture-Schauen taugen eigentlich selten als Trendbarometer. Dafür tritt die hohe Schneiderkunst üblicherweise zu variantenreich und zu leise auf den Laufsteg. Diesmal, bei den Schauen für Herbst/Winter 2018, war das anders.

Am Mittwoch gingen die vier Tage dauernden Defilees zu Ende – mit eindeutigen Zeichen. Die Couture sagt dem Sportswear-Fieber in der Mode den Kampf an. Ein Überblick.

Trend 1: Neue Eleganz

Wahrscheinlich die stärkste Botschaft dieser Haute Couture, die sich damit ihr ureigenes Terrain zurückerobert. Claire Waight Keller brachte es mit ihrer Givenchy-Schau schon am Sonntag auf den Punkt. Derart klar geschnittene Perfektion hat man lange nicht gesehen. Ihre Ausgeh-Capes, schmalen Mäntel, Smoking-Jacken und passgenauen Kleider wiesen nicht den kleinsten Makel auf. Dazu passte ein manikürter Rasen der Schauenlocation. Selbst sonst auf sexy abonnierte Couturiers wie Alexandre Vauthier konnten sich dem Trend nicht entziehen. Seine sonst vorwiegend mit nackter Haut agierenden Entwürfe wirkten relativ angezogen. Bei ihm gab es stattdessen «Gaucho»-Stil: Hosen und dazu passende Jacken im Reiterlook.

Trend 2: Schwarz

Mit der neuen Eleganz positioniert sich auch Schwarz als wichtige Farbe. «Black is the New Black», würden Fashionistas sagen. Bei Givenchy wurde das durchgespielt in allen Varianten vom Mantel über die Hose bis hin zum Kleid. Das stand ganz in der Tradition von Audrey Hepburns Abendkleid im Film «Frühstück bei Tiffany» (1961), das Hubert de Givenchy entworfen hat. Armani nutzte schwarzen Samt oder auch Seidenstoff für eine ganze Reihe von Abendkleidern. Dior zeigte Schwarz als langes Tageskleid, als mädchenhaft geschnittenen Mantel oder Hosenanzug. Karl Lagerfeld präsentierte bei Chanel schwarze Transparent-Looks. Und Giambattista Valli bot eine verspielte Variante an. Sein Eröffnungsmodell: eine neckische schwarzen Schleife als Oberteil zur locker gebauschten Hose.

Trend 3: Comeback des Kostüms

In der Tradition von Coco Chanels berühmtem Tweedkostüm legt Karl Lagerfeld sowieso immer eine ganze Serie von klassischen Jacke-Kleid-Kombinationen auf. Diesmal jedoch konnte er sich dabei als Speerspitze der Avantgarde sehen. Zu schmalen Jacken kombinierte er wadenlange, sich öffnende Röcke. Coup dabei: Manschetten, die mit einem Reißverschluss versehen waren. Auch sonst gab es massenweise Kostüme auf den Laufstegen, gerne mit betonten Schultern. Als Kontrapunkt zu so viel Strenge dienten plissierte Röcke in zarten Pastellen oder Hauttönen.

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(dpa)

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