Berlin – Um das sogenannte Mittagstief zu überwinden, rät der Schlafforscher Hans-Günter Weeß zu einem kleinen Nickerchen.
«Sich 10 bis 20 Minuten kurz hinlegen, das ist nicht zu lange, und man fühlt sich danach wieder frisch», erklärt der Psychologe, der auch Vorstandsmitglied der Deutschen Gesellschaft für Schlafforschung und Schlafmedizin (DGSM) ist.
Leistungsfähigkeit, Produktivität und Kreativität würden so wieder angekurbelt und in der zweiten Tageshälfte enorm gesteigert. Auch Gesundheitsrisiken wie Schlaganfall, Herzinfarkt und Stimmungsschwankungen werden laut Weeß durch den kurzen Schlaf reduziert. Zusätzlich könne eine Tasse Kaffee vor dem Nickerchen hilfreich sein: «Die braucht 20 bis 30 Minuten bis sie wirkt, anschließend ist man noch fitter.»
Wem kein ruhiges Plätzchen für einen Mittagsschlaf zur Verfügung steht, dem empfiehlt Weeß, sich körperlich zu betätigen. «Ein kurzer Spaziergang an der frischen Luft oder etwas Gymnastik aktivieren das Herz-Kreislauf-System, und man fühlt sich direkt wacher». Bei Bedarf kann man das auch mehrmals täglich wiederholen.
Um gar nicht erst in das Mittagstief zu rutschen, sei es hilfreich, auf ein schweres Mittagessen zu verzichten. «Leichte Kost wie Geflügel, Salat oder Gemüse sollten mittags dem fetten Schweinebraten vorgezogen werden», sagt Weeß. Generell gilt allerdings: «Früher oder später erwischt das Tief alle – das ist so in der menschlichen Biologie verankert.»
Fotocredits: Sebastian Kahnert
(dpa/tmn)
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