Mit der neuen Novel-Food-Verordnung der EU halten Insekten als Nahrungsmittel auch Einzug in Deutschland. In Supermärkten gibt es Burger-Frikadellen aus den Larven des Glänzendschwarzen Getreideschimmelkäfers, geröstete Grillen, Nudeln aus Mehlwürmern, Insektenriegel aus Heimchen oder Brot aus Insektenmehl zu kaufen. Auch im Internet sind viele Produkte erhältlich.
Hoher Proteinanteil
Während das Essen von Insekten in Europa bisher weitestgehend ein Tabu war, gehören die Tiere auf anderen Kontinenten schon längst zum Speiseplan. Besonders in Entwicklungsländern gelten sie als günstige Nahrungsquelle. Außerdem haben sie einen hohen Proteinanteil. Bei erwachsenen Menschen sollte die tägliche Zufuhr an Nährstoffen aus 50 Gramm Protein bestehen – dafür können Sie beispielsweise 200 Gramm Rindfleisch oder 400 Gramm griechischen Joghurt essen.
Klimafreundliche Alternative
Für die Herstellung von klassischen tierischen Nahrungsmitteln wird viel Wasser, Land und Nahrung verbraucht. Kühe verursachen außerdem das Treibhausgas Methan und schaden damit dem Klima. Wer hingegen Insekten züchtet, verbraucht dafür weitaus weniger Ressourcen: Nur ein Viertel des Wassers und ein Viertel der Futtermittel muss im Vergleich zur Produktion von Rindfleisch eingesetzt werden. Die CO2-Bilanz wird besser eingeschätzt, und auch Tierleid soll damit erspart werden.
Strenge Regeln bei Zucht
Ob Insekten gesund sind oder es Risiken beim Verzehr gibt, ist bisher wenig erforscht. Grundsätzlich gelten rund 1.900 Insektenarten als essbar. In der EU gelten aber strenge Regeln bei der Zucht, die gesundheitliche Risiken ausschließen sollen.
Angesichts der wachsenden Weltbevölkerung sind Insekten als Nahrungsquelle eine Chance, um den Eiweißbedarf der Menschheit zu decken. Ob sich die Produkte in den Supermarktregalen halten, wird sich zeigen. Letztlich kommt es für den Verbraucher auf einen Versuch an. Wer sich nicht an geröstete Grillen herantraut, probiert es am besten mit einer Burger-Frikadelle – da sieht man nicht, was man isst. Schmecken kann es trotzdem, denn die Produkte sind meist gut gewürzt.
Bild: pixabay.com, Pixel-mixer, 1154444
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