Bio kaufen ist Trend. Ob fürs Gewissen, die Gesundheit oder die Gesellschaft – im Supermarkt greifen wir verstärkt zu Öko-Produkten. Doch sind die Lebensmittel aus dem Supermarkt genauso gut wie die aus dem Bioladen? Wir erklären Ihnen Vorschriften, Inhaltsstoffe und Vertriebe.
Der Trend setzt sich fort
Trotz steigender Preise steigt der Bio-Trend weiterhin. Insbesondere kleinere Verbrauchermärkte profitieren davon. Bevorzugen Sie auch Bio-Produkte? Vertrauen Sie dabei blind dem Produktnamen oder lesen Sie sich die Zutatenliste vollständig durch? Wir beseitigen für Sie Zweifel und Unklarheiten.
Das Bio-Siegel
Das Bio-Siegel wurde 2001 eingeführt. Nur Produkte, die sich nach der EG-Öko-Verordnung richten, dürfen dieses tragen. Um die Kontrolle zu gewährleisten, werden nicht nur regelmäßig Kontrolleure zur Überprüfung rausgeschickt, die Biobetriebe müssen zusätzlich über Mittel und Erzeugnisse genau Buch führen.
Außerdem stehen nicht nur die erzeugten Produkte im Vordergrund, sondern auch die Prozesse des ökologischen Landbaus. Es wird vor allem auf Nachhaltigkeit und artgerechte Tierhaltung gesetzt. Wenn Sie Produkte mit dem Bio-Siegel kaufen, sorgen Sie also nicht nur für natürliche Produkte im Magen, sondern auch für eine faire Herstellungsweise.
Bio aus dem Supermarkt
Mittlerweile haben auch die meisten der großen Supermarkt-Ketten Ihr eigenes Bio-Sortiment. ReweBio, Naturkind, Alnatura und BioBio sind nur einige der zahlreichen Marken. Doch was taugen Sie? Steckt wirklich Bio drin, wo „Bio“ drauf steht?
Generell gilt: die geschützte Bezeichnung „Bio“ weist darauf hin, dass hier Produkte nach den Vorschriften der EG-Öko-Verordnung angeboten werden. Sie können also sicher sein, dass es sich ebenso um Lebensmittel aus dem ökologischen Landbau handelt wie im Bioladen.
Durch das große Angebot und die Produktion in erheblich größeren Mengen als im Bioladen bietet sich Ihnen außerdem noch ein gutes Preis-Leistungsverhältnis. Ohne Bedenken zugreifen können Sie also auch hier.
Pseudo-Bioprodukte
Zu den fair produzierten Lebensmitteln gesellen sich aber auch Produkte, die vorgeben, Bio zu sein, ohne tatsächlich den Vorgaben zu entsprechen. Um das Bio-Siegel tragen und den Begriff „Bio“ in der Produktbeschreibung verwenden zu dürfen, müssen die Zutaten mindestens zu 95 Prozent aus ökologischem Landbau kommen. Andernfalls ist die Bezeichnung „Bio“ auf der Verpackung tabu. Doch es gibt natürlich immer auch Wege um diese Vorschriften herum – dann etwa, wenn ein Produkt damit angepriesen wird, Inhaltsstoffe aus hundert Prozent natürlichen Ursprungs zu haben. Dies ist eine geschickte Marketingstrategie, um dem Käufer zu suggerieren, dass es sich hierbei um ein Produkt handelt, dass vollkommen aus natürlichen Zutaten besteht. Betrachtet man die Beschreibung jedoch näher, wird klar, dass der Artikel einfach nur die eine oder andere Zutat enthält, die natürlichen Ursprungs ist. Beinhaltet ein Pesto also Olivenöl, das aus ökologischem Landbau stammt, könnte man es mit solch einer Beschreibung versehen, ohne dass diese jedoch etwas über die restlichen Zusatzstoffe aussagt. Wenn Sie sich also nicht mit „falschen“ Bio-Produkten zufrieden geben wollen, achten sie auf das Siegel und lesen Sie sich gegebenenfalls die Inhaltsstoffe sorgfältig durch.
Foto Biogemüse: Bauer Alex – Fotolia
Foto Supermarkt: Matty Symons – Fotolia
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