Der deutsche Buchmarkt befindet sich derzeit in einem Wandel. Denn die technischen Entwicklungen aus den USA machen mittel- und langfristig vor Deutschland nicht Halt. Während hierzulande immer noch die Papierform von der Leserschaft gewürdigt wird, verdienen die großen Buchhändler in den Vereinigten Staaten mittlerweile mehr Geld mit E-Books. Zudem gefährdet ein Freihandelsabkommen, das momentan in der Verhandlung steht, die deutsche Buchpreisbindung.
Schon seit Jahren ist außerdem eine zunehmende Abkehr neuer Autoren vom bisherigen Verlagsmodell zu erkennen. Durch die neuen Vertriebsformen, Rezensionsveröffentlichungen und Werbemaßnahmen (alles online) eröffnen sich Chancen für Autoren, ihre Bücher im Selbstverlag zu veröffentlichen.
Chancen und Risiken
Während es schon längere Zeit vollkommen normal ist, Diplom-, Master- und Doktorarbeiten, sowie andere Fach- und Sachliteratur über das Modell „Book on Demand“ zu veröffentlichen, weitet sich diese Veröffentlichungspolitik derzeit auch auf Lyrik, Dramatik und Epik aus, kurz: Alle literarischen Gattungen können und werden on Demand bereitgestellt. Seit große Onlineplattformen E-Books anbieten, konnten sich schon viele neue Schriftsteller einen Namen machen – zuerst in neuartigen Online-Lesekreisen, später auch in der gesamten Welt der Literatur. Auch Verlage wurden so auf die neuen Schriftsteller aufmerksam. Die Veröffentlichung in einem Verlag hat grundsätzliche Vorteile: Die Texte werden von Experten geprüft und marktgerecht beworben sowie vertrieben. Im Eigenverlag müssen diese Aufgaben unabhängig selbst übernommen werden. Dafür bekommt der Autor pro verkaufter Einheit meist mehr Geld und kann frei über sein Urheberrecht verfügen.
Bestellen – Drucken – Lesen
Das on-Demand-Modell ist für den typischen Onlinekäufer kein Hindernis. Wie gewohnt erhält der Kunde sein Buch per Post zugesandt. Im Hintergrund laufen jedoch einige Prozesse ab, von denen er nichts mitbekommt. Denn das Buch muss erst gedruckt werden. Je nach Druckerei – etwa http://www.tredition.de/ –, mit dem der Autor den Vertrag abgeschlossen hat, wird es in einer kleinen Auflage gedruckt. Dabei müssen natürlich Bild- sowie Textqualität stimmen. In der Regel ist jedoch kein Unterschied zu einer konventionellen Verlags-Veröffentlichung gegeben, vielmehr werden oftmals sogar Sonderwünsche erfüllt, die zum Beispiel in Form von Gravuren oder einer besonderen Papierart umgesetzt werden. Bei jedem Verkauf wird dem Autor der vorher verhandelte Betrag auf sein virtuelles Konto transferiert, der ab einer bestimmten Summe auf das reale Konto überwiesen wird. Bei E-Books kann der Käufer hingegen sofort nach der Zahlung sein Buch herunterladen. Es ist empfehlenswert, auch eine E-Book-Version anzubieten. Allerdings ist das Problem des Raubkopierens noch weitgehend ungelöst.
Es kann sich lohnen
Wenn Sie vor einer Veröffentlichung stehen, sollten Sie das Modell des Book-on-Demand prüfen. Längst veröffentlichen auch Autoren über einen Eigenverlag. Ein Buch zu bewerben und in die Diskussion zu bringen, sollte jedoch auch nicht unterschätzt werden. Auch wenn in Deutschland eine Buchkultur herrscht, so zeugen die Bestsellerlisten davon, dass Werbung wirkt. Mit den Möglichkeiten des Internets bekommt man bei herausragender Qualität des Inhalts jedoch kostenlose Mund-zu-Mund-Propaganda.
Image: Anton Maltsev – Fotolia
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