Berlin – Auf einen Eiweißshake nach dem Sport könnten die meisten Menschen aus Sicht der Stiftung Warentest verzichten. Der Körper brauche diese Extraportion Eiweiß in der Regel nicht, berichtet die Zeitschrift «test» (Ausgabe 4/20).
An Produkten mangelt es nicht. Die Bandbreite reicht von Eigenmarken der Drogerien über Markenhersteller bis hin zu Pulvern mit Insekteneiweiß oder veganen Bio-Alternativen.
Gut die Hälfte der Pulver war «in Ordnung»
21 Eiweißpulver hat die Stiftung Warentest einer Analyse unterziehen lassen. 11 waren demnach «insgesamt in Ordnung». 6 fielen durch eine schlechte Kennzeichnung auf, die falsche Erwartungen bezüglich der enthaltenen Aromen weckte. 4 waren mit Schadstoffen belastet und deshalb «nicht empfehlenswert». Noten vergaben die Tester für die Produkte zu Preisen zwischen 1,70 und 5,40 pro 100 Gramm nicht.
Doch die Ausgaben für die Pulver kann man sich aus Sicht des Ernährungswissenschaftlers Prof. Helmut Heseker sparen. Freizeit- und auch die meisten Leistungssportler seien durch die alltägliche Kost mit mehr als genug Eiweiß versorgt, erklärt Heseker in «test».
Eiweißpulver in Ausnahmefällen sinnvoll
Nur in Ausnahmefällen seien die Pulver als Nahrungsergänzung sinnvoll, so der Experte. Nämlich für Sportlerinnen und Sportler, die leicht sein und sehr diszipliniert sowie energiereduziert essen müssen. Das betrifft zum Beispiel das Skispringen oder Ballett.
Eine weitere Ausnahme gilt auf Reisen, wenn dabei keine vollwertige Ernährung möglich ist. In dem Fall kann man sich laut den Warentestern nach dem Training die Reserven durchaus mit einem Eiweißshake wieder auffüllen.
Fotocredits: Franziska Gabbert
(dpa/tmn)
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