Es gehört mit zu den beliebtesten Materialen und ist dank seiner hohen Widerstandskraft nicht nur robust, sondern auch optisch zeitlos: Leder! Das aus Tierhaut gewonnene Material wird für die unterschiedlichsten Zwecke verarbeitet – ob für Schuhe, Taschen oder Möbelstücke. Damit Sie möglichst lange Freude daran haben, ist die richtige Pflege wichtig.
Die häufigsten Fehler bei der Pflege von Leder
Leder ist ein sehr robustes Material und benötigt in den ersten Monaten der Nutzung häufig keine spezielle Pflege. Dank der natürlichen Schutzfunktion ist es bestens gegen äußere Einflüsse geschützt. Dennoch lohnt es sich, dem Material hin und wieder eine kleine Pflegeeinheit zu gönnen. Nicht nur wird so die unverwechselbare Schönheit von Leder bewahrt, auch können Sie es vor Rissen und unschönen Gebrauchsspuren bewahren.
Ein häufig begangener Fehler bei der Pflege von Leder ist, dass zu viel Pflegemittel aufgetragen wird. Getreu dem Motto „Viel hilft viel“ wird das Material oft in Lotionen geradezu getränkt. Da Leder solch eine Menge jedoch nicht aufnehmen kann, gibt es die Fette im Laufe der Zeit wieder ab. Unerwünschte Reaktionen, die die Freude an dem Lederstück trüben, sind die Folge. Achten Sie also darauf, dass Sie stets eine angemessene Menge verwenden. Auch scharfe Lösungsmittel wie beispielsweise Waschbenzin, Aceton oder Nagellackentferner haben an dem Material nichts zu suchen. Sie riskieren lediglich, dass sich die Lederfarbe ablöst. Jedes Ledererzeugnis benötigt seine ganz eigene, individuelle Pflege. Nicht nur die Herstellung des Materials spielt hierbei eine Rolle, auch die Verarbeitung, Nutzung und das Alter geben wichtige Hinweise auf die optimale Pflege.
Tipps und Tricks rund um die Pflege des Leders
Wer möglichst lange Freude an seinem geliebten Kleidungsstück oder Accessoire aus Leder haben möchte, sollte einige grundlegende Dinge beachten:
- Bewahren Sie Ihre Ledertasche stets in einem Staubschutzbeutel auf. Sie verhindern so, dass sich an Ihrem guten Stück Schmutz ablagert, der den natürlichen Glanz des Materials beeinflusst.
- Lassen Sie die Finger von Kunststoffbeuteln! In diesen sammelt sich Feuchtigkeit, die das Material angreifen kann.
- Ist das Leder feucht geworden, stellen Sie es auf keinen Fall in die pralle Sonne oder an die Heizung. Hitze und intensives UV-Licht setzen dem Material stark zu und können die natürliche Schutzschicht zerstören. Poröses und anfälliges Leder sind die Folge.
- Sind Schuhe oder Ledertasche durch starken Regen oder eine ausgelaufene Flüssigkeit durchnässt, sollten Sie den Innenbereich mit Papier oder Taschentücher ausstopfen und die Tasche an einem sonnengeschützten Ort gut austrocknen lassen. Ebenfalls empfiehlt sich ein anschließendes Auslüften.
- Handelt es sich bei Ihrem Leder um eine pflanzlich gegerbte Variante, verwenden Sie stets spezielles Pflegemittel auf Naturbasis (die passenden Pflegemittel sowie Ledertaschen finden Sie zum Beispiel auf Jahn-lederwaren.de).
Die verschiedenen Pflegemöglichkeiten
- Häufig wird Pflegemilch verwendet, um das Leder lange schön und geschmeidig zu halten. Es handelt sich hierbei um eine dünnflüssige Emulsion, die aus Wasser und pflegenden Fetten sowie Ölen besteht. Mit Hilfe eines weichen Tuches lässt sie sich leicht und gleichmäßig auftragen. Durch ihre rückfettende Wirkung ist sie häufig mit weiteren Additiven angereichert, die beispielsweise den Verfall des Leders aufhalten oder vor UV-Strahlen schützen. Da die Pflegemilch recht dünnflüssig ist, kann sie besonders tief in die Struktur eindringen.
- Pflegecreme besitzt im Gegensatz zu Pflegemilch eine deutlich festere Struktur. Die in ihr enthaltenen Stabilisatoren verhelfen zu einem mühelosen Auftragen, die Pflegeleistung ist jedoch nahezu identisch.
- Bei Lederschuhen wird gerne auf den Einsatz von Lederfetten zurückgegriffen. Besonders Varianten auf Vaselinebasis oder tierischen Fette schmeicheln dem Material, pflegen es und lassen es wieder wie neu erstrahlen. Sie besitzen eine hervorragende wasserabweisende Wirkung. Beachten Sie jedoch, dass Lederfett nur auf gedecktem Glattleder angewandt werden sollte. Wird es auf offenporigem Leder aufgetragen, sorgen die Fette für unschöne Flecken und Rückstände, die sich nicht mehr entfernen lassen. Je nach Außentemperatur reicht die Konsistenz von zäh bis cremig. Da Lederfette stark rückfetten, sollten sie vorwiegend bei Leder im Außenbereich eingesetzt werden. Im Möbelbereich profitieren nur ältere Modelle von dieser Behandlung.
- Lederbalsam, der aus Wachsen und Harzen hergestellt wird, eignet sich ideal für gedeckte Glattleder, da er das Material optimal imprägniert. Durch die langhaltige Beschichtung wird die Oberfläche schmutz- und wasserabweisend und lässt sich leicht rückpolieren. Der Einsatz von Lederbalsam eignet sich jedoch nicht für Möbel.
Wie Sie altem Leder etwas Gutes tun
Sie besitzen ein ausgetrocknetes und verhärtetes Lederteil, dem Sie gerne zu neuer Geschmeidigkeit und Glanz verhelfen wollen? Dann ist Lederöl die beste Möglichkeit, älteren Modellen wieder Leben einzuhauchen. Mithilfe einer Durchtränkung und anschließenden Imprägnierung haben Sie Ihr Ziel schnell erreicht. Auch hier sollte lediglich gedecktes Leder bearbeitet werden, da offenporige Modelle zu Fleckenbildung neigen. Tragen Sie das Lederöl sparsam auf das Material auf, damit es nicht verölt.
Als Faustregel gilt: Je älter das Leder, desto eher lohnt sich der Einsatz von Lederölen. Durch seine flüssige Form dringt es besonders tief in die Fasern ein, die unter dem Feuchtigkeitsverlust leiden. Handelt es sich um Neuleder, ist der Einsatz von Lederölen zwar möglich, aber nicht notwendig.
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