Männer essen mit durchschnittlich 1,1 Kilogramm je Person und Woche deutlich mehr Fleisch als Frauen, die im Mittel 600 Gramm verzehren. Zudem trinkt der männliche Teil der Bevölkerung in etwa sechsmal mehr Bier als der weibliche Anteil. Gibt es nachvollziehbare Ursachen für die ausgeprägte Lust der Männer am Fleischverzehr?
Die Rollenaufteilung in Jäger und Sammlerin macht sich noch heute bemerkbar
In der Steinzeit jagten die Männer das Wild, während die Frauen Beere und Früchte sammelten. Diese traditionelle Aufgabenverteilung wirkt offensichtlich noch heute fort, indem Männer stärker als Frauen zum Fleisch greifen und in vielen Familien das größte Stück erhalten, während Frauen größere Mengen an Gemüse und Beilagen wählen. Der Fleischverzehr ist zudem mit als männlich geltenden Eigenschaften wie Stärke und Durchsetzungsvermögen verbunden. Das ist leicht nachvollziehbar, mussten doch in grauer Vorzeit vor dem Fleischessen wilde Tiere in hartem Kampf erlegt werden. Da der Fleischverzehr mit Männlichkeit assoziiert wird, gelten Vegetarier in weiten Teilen der Gesellschaft als feminin. Dieses Urteil fällen sogar Männer, die selbst kein Fleisch essen, über ihre Mitvegetarier.
Schwarz Cranz bietet Wurstwaren im Fabrikverkauf
Die jederzeitige Verfügbarkeit und die große Auswahl der Fleischwaren tragen zum hohen Fleischkonsum bei. Etwa sechzig Prozent der Verzehrmenge entfallen auf Würste, bei denen die Auswahl hierzulande außergewöhnlich umfangreich ist. Einige der mehr als 1500 im Handel erhältlichen Wurstsorten sind bereits seit dem elften Jahrhundert bekannt, andere wurden in den vergangenen Jahrzehnten neu kreiert.
Es wird aber auch verstärkt Wert auf eine gute Fleischqualität gelegt – und das bei beiden Geschlechtern. Diese gibt es nicht nur beim Schlachter um die Ecke, sondern auch im Fabrikverkauf wie beispielsweise dem von Schwarz Cranz. Hier trifft man sowohl Männer als auch Frauen.
Männer führen gegenüber Frauen allerdings nicht nur beim Fleischverzehr, sondern noch deutlicher bei der Frage, wer den Grill bedient. Dass der Mann die Grillzange fest in seinen Händen hält, verschafft ihm neben einer gewissen Macht das Gefühl, seine Familie und die Gäste mit Nahrungsmitteln zu versorgen.
Der Fleischverzehr war früher geringer
In früheren Zeiten war der Fleischverzehr deutlich geringer als heute. Das gilt für Frauen und Männer gleichermaßen. Noch vor wenigen Jahrhunderten kam Fleisch am Wochenende und an Feiertagen auf den Tisch, während sich die meisten Familien während der Woche mit pflanzlicher Ernährung und gelegentlich Fisch begnügten. Zu der Veränderung der Ernährungsgewohnheiten haben jederzeit ohne Mühe verfügbare preiswerte Fleisch- und Wurstwaren wesentlich beigetragen.
Fotoquelle: Thinkstock, 479622564, iStock, Upyanose
Werbung
Kommentieren nicht möglich