Reutlingen (dpa/tmn) – Sie tragen uns im Laufe des Lebens drei Mal um die ganze Welt, sagt man. Und trotzdem kommen unsere Füße in Sachen Pflege oft zu kurz. Nur wenn die Zeit für Flip-Flops und Sandalen gekommen ist, stellt man fest, wie viel Handlungsbedarf in puncto Fußpflege es gibt.
Dabei ist Hornhaut eines der Hauptprobleme, die man nach den langen Monaten in dicken Socken und Schuhen hat. Die verhornten Stellen entstehen aus der Belastung der Haut, unter anderem durch die Reibung beim Laufen. Und normalerweise schützt die Verdickung auch die empfindliche Haut. Nur sehen die Stellen, die besonders häufig an der Ferse und unter den Ballen auftreten, nicht sonderlich schön aus. Und im schlimmsten Fall kann Hornhaut auch reißen. Das ist nicht nur schmerzhaft, in die entstandenen Risse können auch Bakterien schneller eindringen und Entzündungen verursachen.
«In Fällen von starker Hornhautbildung kann die Podologie mit Hilfe von speziellen Techniken mit dem Skalpell oder dem Schleifgerät dem Problem zu Leibe rücken, erklärt Tatjana Pfersich vom Verband der Podologen in Reutlingen. «Generell sollten verdickte, schwielige Stellen so abgetragen werden, dass die Oberflächenspannung gleich ist wie die der umliegenden, unverhornten Haut. Dazu kann man Bimstein oder eine Feile verwenden.» Mittlerweile gibt es auch eine Reihe von Cremes im Handel, die Hornhaut beseitigen. Diese müssen in den meisten Fällen über mehrere Tage konsequent angewendet werden.
Ein weiterer wesentlicher Punkt der Fußpflege ist der richtige Schnitt der Zehennägel, damit diese nicht einwachsen und damit Schmerzen verursachen. «Die Nägel sollten gerade geschnitten werden und mit der Zehenkuppe eine Linie bilden. Das minimiert das seitliche Einwachsen», erklärt Pfersich. Allerdings: «Nicht jeder schmerzende Nagel ist auch eingewachsen.» Manchmal liegt dann auch eine Verhornung im Nagelfalz vor. Das kann ein Fachmann klären. Im Normalfall reicht es aber, die Nägel wie beschrieben zu schneiden und anschließend mit der Feile zu begradigen.
Unverzichtbar im Sommer sind für viele Frauen lackierte Fußnägel. «Nagellackfarben wie dunkles Rot, leuchtendes Blau, sonniges Gelb oder zarte Eiscremetöne sind dabei ebenso im Trend wie ungewöhnliche Muster. Dazu gehören feine Linien», beschreibt Kerstin Hauernherm. Sie ist Marketing-Chefin der Beauty Alliance, ein Zusammenschluss inhabergeführter Parfümerien. «Wer viel Fingerspitzengefühl hat, trägt ein Schachbrettmuster in Schwarz und Weiß auf.»
Auch die French Manicure sei bei Fußnägeln nach wie vor ein Thema, sagt die Expertin. Diesen Look aus zartrosa Nägeln und weißer Nagelspitze kann man selbst machen. Er gehört aber auch zu den beliebtesten Looks bei der sogenannten Fußnagelmodellage. «Dabei werden die Fußnägel mit einem lichthärtenden Gel lackiert», erklärt Nicole Wieners vom Kosmetikstudio «Beauty Sylt». Die Vorteile: Durch eine Fußnagelmodellage kann man zum Teil auch unregelmäßige Nägel ausgleichen.
Auf jeden Fall hat man von Fußnagelmodellage lange etwas: Da diese Nägel langsamer wachsen als die an den Fingern, hält eine Behandlung mit dem Gel sechs bis zehn Wochen. Wichtig ist übrigens, dass der Profi im Nagelstudio ein Produkt nimmt, das speziell für Fußnägel entwickelt wurde. Diese Gel-Varianten sind besonders elastisch, passen sich demnach den Bewegungen der Füße perfekt an. Und sie enthalten oft pilzhemmende Stoffe – bei zahlreichen Besuchen im Freibad sicherlich keine schlechte Idee.
Wer dennoch lieber selbst lackiert – schon allein deshalb, weil sich so öfter mal eine andere Farbe benutzen lässt – kann auch auf Peach, Papaya oder Mango zurückgreifen. Denn das seien weitere Trendfarben der Saison, erklärt Peter Schmiedinger vom VKE-Kosmetikverband.
Sind die Füße geglättet, die Nägel geschnitten und gefeilt und eine trendige Farbe für die Nägel ausgesucht, ist eines noch wichtig: Ab und an freuen sich die Füße über eine pflegende Behandlung mit einer Creme. Dabei hat der Verbraucher heute sogar die Möglichkeit, auf Produkte zurückzugreifen, die Haut und Nägel mit Nährstoffen versorgen. Eine Creme für die Füße sollte jedoch eine gute Stunde vor dem Lackieren aufgetragen werden. Denn ist sie noch nicht komplett in den Nagel eingezogen, hält der Lack nicht richtig.
Fotocredits: Andrea Warnecke
(dpa)
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