Köln (dpa/tmn) – Wer sich aus dem gigantischen Sortiment von Bürsten für eine entscheiden möchte, kann schon mal graue Haare bekommen. «Je länger das Haar, desto wichtiger ist es, die für sich passende Bürste zu wählen», erklärt Antonio Weinitschke vom Zentralverband des Deutschen Friseurhandwerks.
«Wer sich für die falsche Bürste entscheidet oder zu einer schlecht verarbeiteten greift, kann damit die Haarstruktur schädigen», warnt auch Hella Bittmann vom Bund Deutscher Haarformer. Aber welche Bürste eignet sich denn nun für wen?
Paddle Brush:Frauen mit längerem, kräftigem und glattem Haar rät Jens Dagné von der Friseurvereinigung Intercoiffure Deutschland zur sogenannten Paddle Brush. Die Borsten der flachen Bürste sind fast immer aus Kunststoff gefertigt und auf einem Luftpolsterkissen aufgebracht. «Praktisch ist sie vor allem, weil sie eine große Arbeitsfläche bietet», sagt Dagné. Aber auch für ein leichtes Styling eignet sich die Bürste: «Mit der Kante lässt sich am Ansatz durch leichtes Anheben etwas Volumen erzeugen. Und leicht welliges Haar lässt sich beim Föhnen glätten.»
Skelettbürste: Eine herkömmliche Skelettbürste sei besonders für kurzes Haar bei Frauen und Männern geeignet, sagt Jens Dagné: «Durch ihre skelettartige Form lässt sie die Luft des Föhns direkt ans Haar. Fransige Frisuren bekommen eine gewisse Leichtigkeit.»
Rundbürste: Um die Haare wellig zu föhnen, ist die Rundbürste aus Naturborsten ideal. «Wer mittellanges Haar hat und starke Locken möchte, wählt eine Rundbüste mit einem Bürstendurchmesser von 33 Millimetern, für leichtere Wellen eignet sich ein Bürstendurchmesser von 80 Millimetern», erklärt Dagné. Dickere Rundbürsten von etwa 110 Millimetern würden sich für Wellen bei langem Haar eignen. Ganz kleine Rundbürsten von etwa 12 Millimetern Durchmesser seien für kürzeres Haar geeignet und kreieren starke Locken.
Detangler-Haarbürsten: Die Hersteller versprechen, dass das Entwirren mit sogenannten Detangler-Haarbürsten kinderleicht sei. Tatsächlich sind diese Bürsten für Frauen mit langem, dünnem Haar zu empfehlen, findet Bittmann: «Die Borsten sind aus weichem, flexiblem Kunststoff gefertigt und gleiten aufgrund ihrer unterschiedlichen Länge und Anordnung gut durch das Haar, selbst wenn es noch nass ist.»
Pflegebürste mit Naturborsten: Wer sehr feines, glanzloses oder empfindliches Haar hat, sollte in eine Pflegebürste mit Naturborsten investieren, rät Dagné. «Mal von der Babybürste abgesehen, sind alle Naturhaarbürsten mit Wildschweinborsten gemacht. Diese Bürsten haben genau die Weichheit und gleichzeitig Festigkeit, die die Kopfhaut bei kurzem, schütterem oder langem, zartem Haar braucht.» Nachteil: der Preis. «Eine Naturhaarbürste, handgezogen und bearbeitet, Korpus und Griff aus echtem Ebenholz, kann durchaus mehr als 80 Euro kosten.»
Egal, für welche Bürste man sich entscheidet: «Die Borsten dürfen auf keinen Fall scharfkantig sein, sonst zerreißen sie die Haarstruktur», warnt Weinitschke. Und natürlich muss man die Bürste auch richtig anwenden.
«Niemals wie mit einem Rechen von oben nach unten durchziehen, sondern die kleinen Knötchen immer Stück für Stück von den Spitzen bis zum Ansatz entwirren, ansonsten brechen die Spitzen», erklärt Bittmann. Zu oft bürsten könne man übrigens nicht, sagt Weinitschke. «Es müssen sicherlich nicht die hundert Bürstenstriche sein, aber wer langes Haar hat, darf es ruhig oft kämmen.»
Fotocredits: Christin Klose,Andrea Warnecke,Christin Klose
(dpa)
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