By - - Kommentare deaktiviert für Warum Frauen in der Finanzbranche unterrepräsentiert sind

Der Trend spricht hier eine ganz klare Sprache: Unternehmen – ganz egal, in welcher Branche sie beheimatet sind – möchten mehr Frauen einstellen und auch dafür sorgen, dass diese einen Platz in den Chefetagen bekommen. Man verspricht sich dadurch mehr Vielfalt und eine wesentlich größere Rekrutierungsbasis. Einigen Branchen gelingt es hervorragend, andere Branchen müssen noch daran arbeiten – und dann gibt es noch die Finanzbranche.

Versicherungen und Banken bemühen sich zwar, doch es scheint einfach nicht zu funktionieren – der Frauenanteil ist weiterhin gering. Doch warum entscheiden sich vorwiegend Männer für und Frauen gegen die Finanzbranche?

Ruf der Finanzbranche spielt für die Männer keine Rolle

Nicht nur an der Wall Street agieren fast ausschließlich Männer – auch in Deutschland sind die Frauen, vor allem in den oberen Etagen der Finanzbranche, unterrepräsentiert. Folgt man den Zahlen des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (kurz: DIW), lag der Frauenanteil in den Vorständen der 100 größten Banken Deutschlands bei gerade einmal neun Prozent. Blickt man auf die 60 größten Versicherungsgesellschaften des Landes, so beträgt der Frauenanteil rund zehn Prozent. In den Kontrollgremien lag man im Jahr 2018 bei 23 Prozent. Besonders niedrig ist der Frauenanteil in der deutschen Fondsbranche – hier liegt man bei gerade einmal 6 Prozent. Zudem sind nur zehn Prozent der Fondsmanager weiblich.

Während sich Frauen oft vom schlechten Image der Finanzbranche abschrecken lassen, spielt das für die jungen Männer keine Rolle. Ihnen ist das Image der Branche nicht wichtig. Sie wissen, dass die Finanzindustrie ein ausgesprochen attraktiver Arbeitgeber ist – das genügt. Den Frauen allerdings nicht.

Wenig familienfreundlich und männerdominiert

Natürlich könnte man sagen, Frauen hätten kein Interesse an den Finanzen und würden sich auch nie freiwillig mit Seiten wie https://aktienkaufen.com/ befassen. Das ist jedoch unrichtig. Diverse Studienergebnisse, so etwa von der Studie „Fearless Girls?“ haben mitunter aufgezeigt, aus welchen Gründen die Frauen kein Interesse an der Finanzbranche haben. Befragt wurden über 1100 Studentinnen, die ein Durchschnittsalter von 23 Jahren hatten und wirtschaftswissenschaftliche Studiengänge belegten.

Die Mehrheit der Studentinnen war Meinung, die Finanzindustrie sei wenig familienfreundlich und würde noch immer von den Männern dominiert werden. Die Studienergebnisse zeigten auch, dass sich Frauen besonders unwohl fühlen würden, wenn sie in einem Unternehmen tätig wären, in welchem ihr Geschlecht deutlich unterrepräsentiert sei.

Des Weiteren war es den befragten Frauen wichtig, dass die Erfordernisse im Job mit den eigenen Moralvorstellungen übereinstimmen. Jedoch war der Großteil der Frauen der Ansicht, dass die Finanzbranche diese Vereinbarkeit nicht bieten könnte.

Rund 99 Prozent der Befragten vertraten die Meinung, dass Jobs innerhalb der Finanzbranche immer vom Wettbewerb gekennzeichnet seien. 50 Prozent der Studentinnen gaben an, auf ein derartiges Umfeld keine Lust zu haben – ihnen sei Teamarbeit wesentlich wichtiger.

Zudem war der Großteil der Studentinnen auch der Ansicht, die quantitativen Fähigkeiten seien besonders wichtig, wenn man bei einer Fondsgesellschaft arbeiten möchte. Viele junge Frauen sind jedoch der Meinung, dass Männer hier besser seien – vorwiegend würde man lieber im Bereich Personalabteilung oder Marketing arbeiten. Die männlichen Studenten gaben an, sich in erster Linie im Portfolio-Management zu sehen.

Viele Studentinnen waren auch der Ansicht, Männer würden in der Finanzbranche – trotz derselben Qualifikation – weitaus besser bezahlt werden.

Foto: Pixabay, 1209678, Free-Photos

 

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