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Saarbrücken (dpa-infocom) – «Genuss und Achtsamkeit sind wichtig für unser Wohlbefinden und können trainiert werden», erklärt Marcus Lauk, der für sein Buch «Steinalt und Kerngesund» zu den 100-Jährigen rund um die Welt reiste.

Besonders beeindruckt war der Gesundheitsphilosoph und Dozent der Deutschen Hochschule für Prävention und Gesundheitsmanagement DHfPG von den Langlebigen auf Sardinien. Während bei uns der Jugendwahn tobt, werden die 100-Jährigen auf Sardinien als «Old Superstars» gefeiert. Familiär statt anonym, zeitlos statt rastlos: Vom sardischen Lebensstil lernen, heißt genießen lernen.

In der Ernährung setzt man auf Slow Food und hochwertige Nahrungsmittel, etwa auf selbstproduzierten Pecorino. Ob als Frischkäse oder vollreifer Schnittkäse: Natürlich hergestellt verfügt er über einen erhöhten Anteil an Omega-3-Fetten. Diese gelten als entzündungshemmend und können vor Störungen des Fettstoffwechsels, Diabetes und Übergewicht schützen. Gleichzeitig enthält er vermehrt Tryptophan, das sich positiv auf die Produktion des «Schlafhormons» Melatonin auswirkt. Eine gute Alternative ist Bio-(Schafs-)Käse aus der eigenen Region.

Bereitet man das Essen öfter selbst und frisch zu, vermeidet man unnötige Konservierungs- und Geschmacksstoffe. Das verbessert die Qualität der Nahrung bereits erheblich. Durch das Planen von Mahlzeiten und das Kombinieren von Basics wie Gemüse, Reis, Kartoffeln, Obst und Milchprodukten kann man im Vergleich zu Convenience-Produkten auch Geld sparen. Dieses gibt man besser für hochwertigere Lebensmittel aus. Gerade Fast-Food-Alternativen scheinen nur günstig: Billiges Essen verleitet schnell zum Verzehr großer Mengen, was sich meist negativ auf der Waage bemerkbar macht.

Essen ist, neben Bewegung sowie mentalen und sozialen Faktoren, nur eine Komponente für unsere Gesundheit. Unbestritten ist jedoch der Genuss, den Essen verschaffen kann.

Literatur:

Marcus Lauk: Steinalt und Kerngesund. 100 Jahre erfüllt leben, Draksal Fachverlag, 224 Seiten, 19,90 Euro, ISBN-13: 978-3862431069

Fotocredits: Jens Kalaene

(dpa)